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Ergonomische Stühle für Erzieherinnen bekannt machen

Dass Erzieherinnen auf Kinderstühlen bei der Arbeit nicht gut sitzen, sieht wohl fast jeder ein und es hat sich ja glücklicherweise auch schon herumgesprochen, dass es jetzt Abhilfe gibt.

Ergonomisch richtige Erzieherinnen-Stühle werden inzwischen von mindestens 4 Firmen angeboten.

Wir haben ja schon ausführlich auf unserer Homepage darüber berichtet.

Wie kommt jetzt der Stuhl zur Erzieherin ?

In den Kirchenkreisen Winsen/Luhe, Celle und Walsrode sind Info-Veranstaltungen durchgeführt worden für Erzieherinnen und Anstellungsträger.

(meist Mitglieder von KiTa Ausschlüssen des KKT)

Hier ist zum einen etwas zum Erfordernis der Stühle gesagt worden, zu Berufsgenossen- schaftlichen Forderungen an Arbeitsplätze allgemein und es sind die 3 von der Rheinischen Kirche empfohlenen Stühle vorgestellt worden. Dort sind ja 4 Stuhlmodelle von HAG, ORG-Delta, Sedus und Wehrfritz in verschiedenen Einrichtungen von 300 Erzieherinnen ausprobiert worden.

Weil die Untersuchung aber nur über einige Tage lief, sind die Ergebnisse nicht ausreichend, um von Arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen sprechen zu können.

Trotzdem haben fast alle Erzieherinnen bestätigt, dass sie auf diesen Stühlen besser sitzen, als auf Kinderstühlen, und dass Frau sich gut vorstellen kann, dass diese Stühle auch Rückenleiden vorbeugen können. Bis auf das Modell der Fa. Wehrfritz, das Klemm- und Quetschgefahren für Kinderhände in sich birgt, sind alle anderen Modelle für gut befunden worden und können weiterempfohlen werden.

Auf den Infoveranstaltungen im Norden hat eine Ergotherapeutin der Fa. HAG zu gesundem Sitzen referiert, dann sind die 3 Stühle von den jeweiligen Vertretern vorgestellt worden und im dritten Teil, konnte jede/r ausgiebig Probesitzen. Im Kirchenkreis Winsen gehen die Musterstühle zur Zeit von Einrichtung zu Einrichtung, damit jede Erzieherin und Kinderpflegerin die Chance hat, die Stühle bei der Arbeit auszuprobieren und so herauszufinden, welcher Stuhl am Besten zu ihr passt.

Da die Stühle unterschiedlich ausgestattet sind, sind auch die Preise unterschiedlich.(von 210 € bis 499 € zzgl. MWSt. frei Haus) Hier muss Überzeugungsarbeit geleistet werden, dass nicht nur die preiswerten Stühle angeschafft werden, sondern den Wünschen der Mitarbeiterinnen Rechnung getragen wird. Nicht für jeden ist z.B. der VW Golf das Auto der Wahl und so ist es auch mit den Stühlen. Einer sitzt im Panda besser, der andere braucht etwas mehr Komfort.

Und: Diese Investition wird nur einmal in 10 Jahren getätigt. Da kann schon mancher Krankheitstag wegen Rückenleiden zusammenkommen. Rechnet man allein diese Kosten, so macht sich ein Stuhl sehr schnell bezahlt.

Allerdings: Der Stuhl allein macht noch keinen gesunden Rücken. Auch das sollten wir immer wieder laut sagen. Hinzukommen muss ein stärkeres Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre Gesundheit. Wer im Büro nur auf dem Stuhl sitzt, dem verkümmern wichtige Muskeln des Stütz- und Halteapparates. Diese wollen bewegt werden und da ist Ausgleichssport gefragt, wenn man gesund bleiben will. Solche Leiden kommen schleichend und sind dann auch nur langfristig wieder zu korrigieren.

Also: auch im Büro immer mal wieder aufstehen, sich recken und strecken, zum Fotokopierer und zum Drucker lieber aufstehen und hingehen müssen, als alles im Sitzen zu erledigen.

Ihr wisst ja, Gottes Schöpfung war sehr gut, aber zu der Zeit gabs noch keine Kindergärten, Büros, Computer und MAVen !

Wir empfehlen jeder MAV eine eigene Info-Veranstaltung im Kirchenkreis zu machen oder auch mit der benachbarten MAV zusammen. Die Arbeitgeber kennen die Problematik, aber haben sich daran gewöhnt, dass Erzieherinnen schlecht sitzen. Höchstens, wenn mal eine KV-Sitzung im Kindergarten auf Kinderstühlen stattfindet, fragen sich vielleicht manche, wie Erzieherinnen das wohl Tag für Tag und Jahr für Jahr ertragen sollen. Hier muss sich das Bewusstsein ändern !

Es gab bisher auch keine guten Lösungen. (Erwachsenen-Stühle waren zu hoch, Kinderstühle zu klein bei der Sitzfläche und der Rückenlehne, ungepolstert obendrein) Seit einem Jahr sind nun diese neuen Stühle auf dem Markt und wir sollten gemeinsam für eine flächendeckende Anschaffung werben.

Wichtig: für jede Erzieherin, Kinderpflegerin, Heilpädagogin im Gruppendienst einen Stuhl und nicht nur einen pro Gruppe !

Zur Finanzierung sei gesagt, dass ja Kindergärten zum größten Teil über Kommunale Zuschüsse und Elternbeiträge refinanziert werden. In die Haushaltspläne sollte die Stühle aufgenommen werden als einmalig notwendige Investition wegen berufsgenossen-schaftlicher Anforderungen. Außerdem gibt es in jedem Kirchenkreis hohe Rücklagen für Kindergärten. Auch hier kann Geld locker gemacht werden. Ein Kompromiss für absolut pleite Einrichtungen ist, dass zunächst ein Stuhl pro Gruppe angeschafft wird und im Jahr darauf ein weiterer. Diesen Nachweis der Insolvenz muss der Arbeitgeber dann aber gegenüber der MAV führen.

Mangelndes Geld darf kein Grund sein, dass Arbeitschutzvorschriften umgangen werden.

Wilfried Staake

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